Scouts in kultureller Mission

„Wir sind eine Gemeinschaft, besuchen und bewerten Kulturveranstaltungen jeder Art, außerdem sorgen wir uns um euer „Wohl“ in Meiningen. Ihr habt Lob, Anregungen oder Kritik unsere Stadt noch schöner zu gestalten oder Wünsche was unsere Veranstaltungen angeht? Dann seid ihr bei uns genau richtig!
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So stellen sich die Kulturscouts von Meiningen vor, aber wer sind diese jungen Leute? Ich habe Laura und Paula in ihrer Stadt besucht.

Seit über einem Jahr gibt es in Meiningen Jugendliche, die Werbung für Kultur in der Stadt machen. Die FSJlerin Marie Knobloch betreut die sechs Mädchen und lädt sie ein, in den Projekten aktiv zu werden. Ob es die Organisation eines PoetrySlams oder die Begleitung einer Lesung sowie die Ansprechpartner für eine Rockband bei einem Konzert in der Metropole ist, die Scouts sind die Schnittstelle zwischen der Meininger Kulturszene und den jungen Leuten der Stadt. Da es schon die zweite Runde ist, in der sich Schülerinnen und Schüler ab der 8.Klasse  für eine Multiplikatorenrolle bewerben können, existiert bereits ein gutes Netzwerk. Die Kulturscouts der ersten Stunde sind auch der Berater für das neue Team.

Man muss etwas Zeit investieren, sagen mir die Jugendlichen, aber es lohnt sich. Nicht nur, dass man nah dran ist und neue Leute kennenlernt, sondern man hat auch was davon. Jede der Gymnasiastinnen bekommt neben dem Kulturscoutpass sogar ein Zeugnis der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Thüringen für ihr Engagement. Diesen „Kompetenznachweis Kultur“ können sie für ihre zukünftige Tätigkeit vorweisen oder ihrer Bewerbungen beilegen.

Ich habe zwei Kulturscouts getroffen und sie befragt:

Was macht ihr da eigentlich? 

Paula: Unsere Tätigkeiten sind recht vielfältig. Das Hauptziel ist jedoch, den Jugendlichen in Meiningen die Kultur dieser Stadt näher zu bringen. Das bedeutet, dass wir Mitschüler/ Freunde / Bekannte auf kulturelle Events aufmerksam machen oder mit ihnen dahingehen. An meiner Schule, dem Henfling-Gymnasium Meiningen, erstelle ich sogenannte Kult(ur)news die jede Woche auf der Website veröffentlicht werden. Neben diesem Hauptziel gibt es auch andere Dinge, die uns Kulturscouts geboten werden. So können wir beispielsweise Veranstaltungen mittels unseren Kulturscouts Ausweises kostenfrei besuchen oder auch bei einigen Events mitwirken.

Laura: Wir bringen uns aktiv in gewisse Projekte der Stadt Meiningen ein.

Warum macht ihr das? 

Paula: Vor 2,5 Jahren kamen Dana Kern und ihre damalige FSJlerin zu uns in die Schule und erzählten uns von dem Projekt der Kulturscouts, was ich sofort sehr interessant fand. Ich gehe und ginge schon „damals“ 😀 gerne ins Theater und dachte, dass das eventuell eine gute Grundvoraussetzung sein könnte. Damals wusste ich noch nicht, was Meiningen neben dem Theater noch alles zu bieten hat. Ich wollte es also erstmal ausprobieren und beschloss dann weiter zu machen. Ich mache bei den Kulturscouts mit, da man die Möglichkeit hat, seine Heimatstadt von einer anderen Seite aus zu betrachten und auch einmal hinter die Kulissen zu schauen, ebenso ist es schön, seine Mitschüler und Freunde zu animieren, einmal ins Theater zu gehen oder andere Dinge zu besuchen und zu sehen, dass sie Spaß haben. Ein weiterer kleiner Vorteil ist ebenso die Möglichkeit, dass man einige Veranstaltungen kostenfrei zu besuchen kann und zur Abiturfeier ein Kulturzeugnis ausgehändigt bekommt. Dieses sind aber nicht die ausschlaggebenden Gründe, weshalb ich bei den Kulturscouts mitmache.

Laura: Ein Kulturscout zu sein bringt Ablenkung von Schule oder sowas. Man lern viele neue Leute kennen und kann dabei viele Erfahrungen sammeln. Ich glaube, man kann ganz gut Organisieren und Planen besser lernen und bestimmt noch viel mehr.

Was war als Kulturscout ein besonderer Höhepunkt in den letzten Monaten? 

Paula: Ein besonderer Höhepunkt für mich war das Urfaust Projekt. Das Meininger Theater inszenierte unter der Leitung von Gabriela Gillert Goethes Urfaust, mit der Intention, diesen für Jugendliche ansprechend zu gestalten. Als eine von drei Kulturscouts, die bei dem Projekt teilnahmen, hatte ich die Möglichkeit bei Dingen wie der Planung des Bühnenbildes und auch ersten Konzeptbesprechungen, bis hin zu ersten Proben dabei zu sein. Wir würden gefragt, wie spezielle Dinge bei Jugendlichen ankommen und ob eine Umsetzung dieser sinnvoll wäre oder nicht. Jedem von uns war ein Schauspieler zugeteilt, mir wurde der Schauspieler des Mephisto, Phillip Henry Brehl, zugeteilt. Die anderen beiden bekamen Faust (Vivian Frey) & Gretchen (Meret Engelhardt) und hatten sogar die Möglichkeit ein Gespräch mit diesen zu führen. Aus zeittechnischen Gründen, hat so ein Gespräch bei mir leider nicht stattfinden können.

Ein weiteres Highlight war BachSpace. Eine Gruppe aus drei Musikern interpretierte bekannte Bachstücke und vermischte diese mit Technoklängen. Bei dieser Veranstaltung verkauften Marie Knobloch und ich Glühwein und hatten so die Möglichkeit dieser kostenlos beizuwohnen.

Ebenso bei einem Songcontest und den Schultheatertagen hatten Clara (ein weiterer Kulturscout) und ich die Möglichkeit zu helfen und so interessante „backstage“ Einblicke zu bekommen.

Laura: Ich bin noch nicht lange Kulturscout, und war deshalb noch nicht bei so vielen Projekten dabei. Genau genommen erst bei drei, aber am besten davon war der Poetry Slam. Es war toll, dass wir da aktiv beteiligt waren. Allgemein war es schön den Slamern zu zuhören.

Sollte man die Kulturscouts in allen Thüringer Städten etablieren und wie könnte das gehen? 

Paula: Meiner Meinung nach sollte man die Kulturscouts in anderen Thüringer Städten etablieren, da viele ein ungeahnten kulturelles Potential mit sich bringen, was oftmals nur von den älteren Generationen in Anspruch genommen wird. Die Kulturscouts stellen so auch eine Möglichkeit zur Erhaltung der Kultur in Thüringens Städten dar. Eventuell könnte man zur Umsetzung einen Verein oder ähnliches gründen, welcher dieses Projekt umsetzten kann.

Laura: Ehrlich gesagt, bin ich mir da nicht sicher. Ich finde es gut, und bin stolz dabei zu sein. Ob es jedoch in jeder Stadt was bringen würde, kann ich nicht beurteilen. Die Jugendlichen werden dadurch mit eingebunden, wenn jedoch die Ideen oder ähnliches von Kindern/jugendlichen nicht zu willkommen sind, macht es denke ich keinen Sinn. Es soll ja schließlich auch Spaß machen. Ich hoffe Sie wissen wasch meine ^^, also ein Fazit zu dieser Frage: Ich persönlich finde die Idee KULTURSCOUTS toll, ob und wie andere Städte das umsetzen, weiß ich nicht. Ich kann es den Jugendlichen/Kindern jedoch sehr empfehlen da mitzumachen, wenn es denn zu Stande kommen sollte.

 

Wollen Sie mehr wissen über die Kulturscouts in Südthüringen? Ansprechpartnerin ist FSJlerin Josi-Nicolette Stieler

Tel. 03693 454653   |      Mail: Praktikant4@stadtmeiningen.de

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